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1. Deutsche Geschichte - S. 18

1912 - Halle a.S. : Schroedel
18 groe Eroberungen. Die Westgoten muten das Land zwischen Garonne und Pyreueu rumen, die Burgunder sich unterwerfen. Die frnkischen Krieger zogen anch den Main hinauf und gewannen Teile von Thringen und Bayern. 2. Das Ende des Thringerreiches. Einen besonders harten Kampf hatten sie in Thringen zu bestehen. Das Hermunduren- oder Thringer-reich war zur Zeit Chlodwigs groß und mchtig geworden. In ihm herrschte der König Bisiuo; Bisinobnrg Dsenburg, Ks. Mausfeld) und Burg-scheiduugeu waren seine Burgen. Nach seinem Tode entstand Zwietracht unter seinen Shnen. Diese Gelegenheit bentzten die Shne Chlodwigs, um sich einzumischen und das Thringische Reich zu unterwerfen. Als Bundes-genossen warben sie dazu die nrdlichen Nachbarn der Thriuger, die Sachsen. In mehreren blutigen Schlachten wurden die Thringer geschlagen, ihr König Jrminsried fiel in die Hnde der Franken und wurde in der Gefangen-schaft ermordet. Die Sieger teilten sich die Beute; Nordthringen bis zur Uustrut erhielten die Sachsen; der sdliche Teil des Landes kam zum Franken-reiche; nur zwischen Unstrnt und Thringer Wald blieb ein kleines Thringerreich bestehen. In das eroberte Gebiet drangen vom Maintale her die Franken ein; daher heit jenes Gebiet noch heute Franken. Viele Orte auf Hansen, heim, dorf und bach sind hier und in Thringen auf frnkische Kolonisation zurckzufhren. Nun gehorchten alle westgermanischen Stmme . mit Ausnahme der Sachsen den Frankenknigen. 3. Brunhilde und Fredegunde. Wohl hielten diese Frankenknige gegen uere Feinde zusammeu; doch kehrten sie die Waffen ebenso oft auch gegeu-einander. Keiner gnnte dem andern einen Vorteil, und darum durfte auch keiner dem andern trauen. So wogte fortwhrend der Streit in dem groen Reiche hin und her. Und das wurde von Geschlecht zu Geschlecht rger. Bald spielte die Blutrache unter den Merornngern eine unheimliche Rolle. Zwei Könige hatten zwei westgotische Prinzessinnen geheiratet. Da brachte der eine seine Gemahlin um und nahm eine einheimische Frau, Fredegunde. Natrlich verlangte die Schwester der Ermordeten, die Knigin Brunhilde, jetzt Rache. Als ihr dann jemand von der Gegen-Partei zum Opfer gefallen war, ruhte dessen Sippe nicht eher, als bis wieder ihr Genugtuung geworden. So erzeugte die eine Bluttat eine ganze Kette von Familienmorden. Da die Mrder Könige waren, wurden auch die Unter-tonen in dieses wste Treiben hineingezogen. Es entstanden verheerende Brgerkriege. Die Herrscher suchten nach schlimmen Greueltaten ihr Gewissen dadurch zu beruhigen, da sie der Kirche groe Gter zuwandten; sie gaben auch viele Besitzungen weg, um die Hilfe der Groen im Reiche zu gewinnen. Der Streit kam nicht eher zur Ruhe, als bis beide Kniginnen tot waren. 4. Der Niedergang des Herrschergeschlechts. In diesen furchtbaren Kmpfen waren die Könige arm und schwach geworden, viele Groe dagegen reich und mchtig. Noch trugen jene die Zier der Könige, das langgelockte Haar, aber ihre Macht war dahin; sie wurden wie Gefangene gehalten. Nur einmal im Jahre traten sie an die ffentlichkeit. Wenn auf dem

2. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 16

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
16 Radegundis, Prinzessin von Thringen, Knigin von Frankreich. Augen ihres Oheims Jrminfried und seiner Gemahlin Amalaberga aufgewachsen. Innige Liebe verband sie mit dessen Sohn Amalafred. Mit Wehmut gedenkt sie in spteren Jahren seiner; in einem Gedichte ihres Freundes Fortunatns vielleicht ihr eigenes Gedicht sagt sie von ihm: Du ersetztest mir ganz den ermordeten Vater, die Mutter, Schwester und Bruder, du warst alles, du Einziger, mir. Wenn in den Arm du mich nahmst, wenn mit schmeichelnden Kssen ich an dir Hing, wie hat mich als Kind doch dein Geplauder erquickt. Jetzt fliehen die Jahre dahin ohne ein Wrtlein von dir. So verlebte Radegundis frhliche Kindheitsjahre auf Burg Scheidungen. Dann kam der Krieg mit den Franken, in dem ihr Vater Berthachar seinen Tod gefunden haben mag. Whrend Jrminfried mit Weib und Kind entfloh, fiel Radegundis in die Gefangen-schaft der Franken. Der König Chlotar, Bruder des Theodorich, lie sie von den besten Lehrern unterrichten, und erstaunlich waren die Fortschritte, die sie machte. Besonders gern las sie die heilige Schrift und die Lebensbeschreibungen der Heiligen, und ihr grter Wunsch war, wie diese Zeit ihres Lebens ihrem Erlser dienen zu drfen. Aber wie ihre Liebenswrdigkeit und Seelengte ihr jedes Herz im Fluge gewann, so hatte auch ihre vielgepriesene Schnheit auf den König einen tiefen Eindruck gemacht, so da er beschlo, seine schne Gefangene zu seiner Gemahlin zu machen. Radegundis war aufs tiefste erschrocken, als sie hrte, der König gedenke mit ihr in krzester Frist zu Vitry Hochzeit zu halten; sie schauderte davor zurck, den Mann zum Gemahl zu erhalten, der der Haupturheber ihres Unglcks, vielleicht der Mrder ihres Vaters war. Sie ergriff die Flucht, aber bald wurde sie wieder eingeholt; ihr Widerstand war gebrochen, und so lie sie sich nach Soissons führen, wo sie zur Knigin von Frankreich gekrnt und mit Chlotar ehelich ver-banden wurde. Aber keine Pracht und keine Machtflle konnte sie dazu verleiten, an der Herrlichkeit der Welt Gefallen zu finden; all ihr Sinnen blieb auf himmlische Dinge gerichtet. Oft stahl sie sich aus dem Gerusche des Palastes hinweg in die Stille des Gotteshauses, um hier zu beten; sie grndete ein Krankenhaus, badete und verband mit eigener Hand kranke Frauen, welche darin Aufnahme fanden; Arme unter-sttzte sie reichlich, Gefangenen und zum Tode Verurteilten wandte sie ihre besondere Teilnahme zu. Ein solches Verhalten sagte ihrem Gemahl nicht zu, und wiederholt stellte er sie darber zur Rede; er pflegte zu sagen, er habe mehr eine Nonne als eine Knigin zur Frau. Mit der Zeit wurde sein Verhltnis gegen sie khler, und schlielich gab er ihrem Verlangen nach, sich in die Einsamkeit zurckziehen zu drfen. Sie lie sich zur Nonne weihen und whlte Poitiers zum

3. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 34

1903 - Wiesbaden : Behrend
Die drei letzten Könige waren Etrusker, die sich an der Spitze von Kriegsvolk zu Herren der Stadt gemacht hatten. Der letzte von ihnen, Tar-quinius Superbus (der bermtige), errang zwar groe kriegerische Erfolge, aber er drckte die Stadt sehr. Von den Vornehmen (den Patriciern) rumte er viele aus dem Wege. Ihre Vertretung, der Senat, hatte stets das Bestreben gezeigt, seinen Einflu auf Kosten der Knigsgewalt zu vermehren. 3. Vertreibung der Könige. Als einst ein Sohn des Tarquinius eine Frau aus vornehmem Geschlecht, Lucretia, tdlich beleidigte, kam es zum Aufstand. Lucius Juuius Brutus, den Tarquinius allein von seinem Geschlecht verschont hatte, trat andiespitze. Die knigliche Familie wurde vertrieben; an die Stelle des einen lebenslang-lichen Herrschers traten ei jhrlich zu whlende Konsuln, die, mit gleicher Macht ausgerstet, einander in Schach halten sollten. Als Zeichen ihrer Amtsgewalt bernahmen sie von den Knigen die zwlf Viktoren mit Beilen in den Rutenbndeln. Von jetzt ab hegten die Rmer eine hnliche Besorgnis vor der Wiederherstellung der Knigswrde, wie die Athener vor der der Tyrannis. Die Knigsfamilie versuchte natrlich, das Verlorene wiederzugewinnen. Eine Verschwrung zu ihren Gunsten wurde in Rom selbst entdeckt, bei der, wie es heit, die Shne des Brutus beteiligt waren. Auf des Vaters Gehei wurden sie hingerichtet. Mit Waffengewalt versuchte dann der König Porsenna von Clsium die Zurckshruug der Tarquinier. Rom geriet in groe Bedrngnis. Aus dieser schweren Zeit werden heldenhafte Taten erzhlt. (Hortius Cocles, Mucius Scavola, Cllia). Iii. putrider und Plebejer. 1. Gegensatz zwischen Patriciern und Plebejern. Was die Eupatrideu in Athen waren, das waren die Patricier in Rom. Die Namen bedeuten sogar dasselbe. Die Patricier waren Grobauern. Ihr Reichtum war der Grundbesitz, und auf ihm beruhte auch ihre Macht. Im Kriege dienten sie als Schwerbewaffnete und Reiter. Ihre Zahl war weit geringer als die der Plebejer. Nach der gewhnlichen Annahme waren die Plebejer Bewohner der besiegten Städte, die man in Rom auf verschiedenen Hgeln angesiedelt hatte. Sie waren Kleinbauern und Handwerker. In den Krieg hatten sie als Leichtbewaffnete mitzuziehen. In ltester Zeit waren ihre Pflichten groß, aber ihre Rechte gering. Alle Beamten wurden aus den Patriciern genommen. Die Plebejer strebten aber schon frh nach Besserung ihrer Lage. Bereits während der Knigszeit hatten sie einiges erreicht; an der Bestimmung der Krieg und Frieden, an der Gesetzgebung und an der Wahl der Staatsbeamten dursten sie teilnehmen. Diese Dinge wurden in den von beiden Teilen gebildeten Centuriatcomitien (der Versammlung der Ab-Leitungen) vorgenommen. Aber es ging bei der Abstimmung nicht nach Kpfen, sondern nach Grnppen, die so nach dem Vermgen abgeteilt waren, da die Reichen das bergewicht hatten. In den Tributcomitien (der Versammlung der Brger aller Bezirke), wo die Plebejer unter sich waren, konnten sie nur der Dinge beschlieen, die ihnen der Senat erlaubt hatte. 2. Einsetzung von Volkstribunen. 494. In den zahlreichen Kmpfen mit den Nachbarn, die auf die Vertreibung derknige folgten, gerieten die Plebejer in Not und Schulden. Das Schuldrecht war

4. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 62

1903 - Wiesbaden : Behrend
62 - Groartig waren die Gebude, die diesen Vergngungen dienten. Fate doch der Circus mximus 150 000 Zuschauer; spter wurde er sogar so erweitert, da mehr als 300 000 Platz fanden. Verhltnismig harmlos erscheinen uns noch die Rennen, bei denen gewettet wurde wie heutzutage; nur da alle Welt gleich toll auf sie war. Sehr beliebt waren auch die Tier kmpfe. Da wurden Rhinozeros und Elefant gegeneinander losgelassen, Lwen, Tiger, Bren maen ihre Kraft. Aber man lie die Bestien auch gegen Menschen los. Selten waren diese auf solche Kmpfe gebt; in der Regel waren es Verbrecher, die, weil sie mangelhaft bewaffnet waren, von den Tieren bald zerfleischt wurden. Hufig stellten auch Herren solche Sklaven zur Verfgung, der die sie sich erzrnt hatten; und die Zuschauer sahen es lieber, wenn die Tiere, als wenn die Menschen siegten. Nicht minder grausam waren die G l d i a t r e n k m p f e. Da muten eigens abgerichtete Menschen, meistens Sklaven, miteinander fechten. Doch durften sie nie gleich bewaffnet sein, eehr oft stritt ein mit Schild, Panzer und Schwert bewehrter mit einem, der blo einen Dreizack hatte und ein Netz, das er dem Gegner berwarf. Wurde einer so schwer verwundet, da er nicht mehr weiter kmpfen konnte, dann streckte er einen Finger in die Hhe. Die Zuschauer bestimmten, ob er begnadigt werden oder den Todessto erhalten sollte. War der eine Gegner tot, so wurde er sofort in die Totenkammer geschleppt, und ein neuer Kampf begann. Der Hochmut des rmischen Volkes und seine Verachtung der andern Nationen drckt sich nirgends besser aus, als in diesen Volksbelustigungen. Auch die Behandlung der Sklaven war viel roher als bei den Griechen. Ein zerkratztes Gesicht war noch das wenigste, was die Sklavinnen, die den vornehmen Rmerinnen bei der Toilette dienten, bei deren Unzufriedenheit davontrugen. 5. Die brigen rmischen Kaiser. Keiner seiner zahlreichen Nachfolger hat den Augustus bertroffen. Zunchst folgten ihm Tiberius, Caligula, Claudius und Nero, die Kaiser des julisch-claudischen Hauses; claudisch hie es auch, weil durch die letzte Gemahlin des Augustus die Claudier Drusus und Tiberius in die Ehe gebracht wurden, die dann der Stiefvater adoptierte (an Kindesstatt annahm). Wenn auch unter ihrer Regie-rung das Reich an uerem Ansehn nicht einbte, so haben doch die entsetzlichen Familiengreuel und die Taten des Caligula und des Nero den Namen des Geschlechts befleckt. Nach ihnen kam eine Reihe guter Herrscher zur Regierung; die Namen Trajn, Hdrin, Antonlnns Pius sind mit Zeiten der Blte und des Wohlstandes verknpft. Auf sie folgten dann Soldatenkaiser", Männer, die meist durch die erkaufte Gunst des Militrs zu ihrer Wrde gelangten und beseitigt wurden, wenn sie diese verscherzten. Unter solchen Verhltnissen erhielt natrlich der stolze Bau des Reiches Risse, und das war um fo schlimmer, weil gerade damals die Germanen wieder Vorste gegen das Rmerreich machten. Die Lage wurde noch dadurch verschlimmert, da die Rmer selbst sich vom Kriegsdienste lngst entwhnt hatten, und

5. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 70

1903 - Wiesbaden : Behrend
70 einer Verschwrung der Cherusker, deren Wohnsitze sich bis der den Harz ausdehnten, und der benachbarten Volksstmme, zu denen auch die Semnonen und Langobarden an beiden Seiten der Mittelelbe gehrten. In der Stille sammelte sich in diesen Gauen der Heerbann. Dann wurde dem Varus die Nachricht gebracht, da sich einige entfernte Stmme erhoben htten, und er zog in Begleitung der Verschworenen mit einem Heere dorthin. Unter dem Vorwande, Hilfs-truppen zu holen, verlieen die germanischen Fürsten aus dem Wege das Heer, und nun war der heiersehnte Augenblick gekommen. Als sich der langgestreckte Heereszug der Rmer mit seinem Tro von Kaufleuten, Knechten, Weibern und Kindern durch die Schluchten des Teutoburger Waldes nur langsam fortbewegte, da fiel pltzlich Armin mit seinen Scharen der die Feinde her. Ein Hagel von Pfeilen, Lanzen und Steinen berschttete die Gegner. Aus jeder Schlucht tauchten Heereshausen auf, hinter jedem Baume blitzten die Augen kampfesmutiger Männer; dazu go der Regen in Strmen hernieder und durchweichte den Boden. Drei Tage lang kmpften die Rmer gegen die feindliche bermacht; immer mehr schmolz ihre Zahl zusammen. Armin selbst lenkte die Schlacht und kmpfte mit der Kraft von zehn Mnnern". Varus strzte sich voll Verzweiflung in sein Schwert. Der grte Teil des Heeres wurde vernichtet, der Rest ge-riet in Gefangenschaft. Schrecklich war das Los der Gefangenen; viele, besonders die verhaten Richter, wurden in grausamer Weise den Gttern geopfert, die andern, unter ihnen auch zahlreiche vornehme Rmer, muten niedrige Sklavendienste verrichten. Freudenfeuer flammten auf den Bergen Germaniens, aber in Rom entstand bei der Nachricht von dieser Niederlage gewaltiger Schrecken. Der Kaiser Augustus soll in Verzweiflung die Stirn an die Wand gestoen und ausgerufen haben: Meine Legionen, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Man glaubte, die Germanen wrden Italien und Rom angreifen, aber sie dachten in ihrer Uneinigkeit nicht an Angriff und Eroberung. Nur die Zwingburgen und die Heerstraen der Rmer wurden auf Hermanns Antreiben zerstrt. Eine dauernde Vereinigung germanischer Stmme vermochte er nicht zustande zu bringen. 4. Armins Ende. Auf Kaiser Augustus folgte Tiberius. Dieser bertrug dem Germanicus, dem Sohn des Drnsus, den Ober-besehl der die Heere am Rhein. Germanicus kam mehrmals der den Rhein und machte Einflle in das Land der Germanen, die sich durch Bruderkriege selbst zerfleischten. Er nahm sogar Thusnelda, Armins Gemahlin, gesangen und lie sie unter sicherer Bewachung nach Rom bringen. Armin rief die Deutschen zum neuen Rachekampfe auf und fhrte sie wiederholt in den Streit, aber nie erblickte er Thusnelda wieder. Traurig war Armins Ende. Zwlf Jahre

6. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 69

1903 - Wiesbaden : Behrend
69 zu unterjochen. Drusus und Tiberius, die Stiefshne des Kaisers Augustus, eroberten Sddeutschland bis zur Donau. Dann drang Drusus unter harten Kmpfen der die Weser bis zur Elbe vor. An der Rheingrenze entlang legte er 5 0 Kastelle (befestigte Standlager) an, bei Mainz lie er eine Brcke nach Kastel der den Rhein bauen. In den eroberten Lndern erhoben sich Zwingburgen zur Sicherung. Am Ufer der Elbe unweit der Saalemndung, so berichtet die Sage, trat dem Drusus ein riesiges germanisches Weib entgegen und rief ihm warnend zu: Unersttlicher, wohin willst du? Es ist dir nicht bestimmt, diese Lnder zu sehen. Kehre um, deines Lebens Ende ist nahe!" Der Feldherr erbebte und trat den Rckzug an; zwischen Saale und Weser strzte er vom Rosse und brach den Schenkel. An den Folgen dieses Sturzes starb er; seine Mannen trugen ihn auf ihren Schultern nach Mainz. Noch heute zeigt man dort auf der Zitadelle fein Denkmal, den Eigelstein. (Drusus' Tod", von Simrock.) Tiberius setzte das Werk seines Bruders fort und wute durch Klugheit und List die rmische Herrschaft zu behaupten und fest zu grnden. Die germanischen Fürsten behandelte er freundlich und berhufte sie mit Ehren und Auszeichnungen; ihre Shne lie er in Rom erziehen und bertrug ihnen dann Befehlshaberstellen im Heere. Fast schien es, als ob die Germanen sich der rmischen Macht fgten. Da ernannte der Kaiser Augustus einen neuen Statthalter, Varus, der sich durch die schwersten Bedrckungen den Ha der Germanen zuzog. Er legte ihnen Steuern auf und setzte rmische Richter ein, die in fremder Sprache und nach fremdem Rechte die freiheitsstolzen Deutschen richteten. Fr unbedeutende Vergehen wurden Germanen mit Ruten gepeitscht oder gar mit dem Henkerbeile hingerichtet. Endlich erschien den Deutschen ein Retter aus der Schmach der Knechtschaft. 2. Armins Jugendzeit. Armin oder Hermann, ein adliger Jngling, war der Sohn des Cheruskerfrsten Segimer. Im Teutoburger Walde lag seines Vaters Gehft. Dort wuchs der Knabe zum krftigen Jngling heran und hrte aus dem Munde des Vaters von den Unterdrckungen der Volksgenossen. Er schwor, ein Feind der Rmer zu bleiben, bis ihre Herrschaft in Deutschland gebrochen sei. Dann zog er mit andern edlen Jnglingen nach Rom, um rmische Kriegskunst und die Gesetze und Einrichtungen der Rmer kennen zu lernen. Fnf Jahre brachte er dort zu und erwarb den rmischen Namen, das rmische Brgerrecht und den Rang eines rmischen Ritters. Hierauf kehrte er nach Deutschland zurck mit der Hoffnung, bald das rmische Joch abschtteln zu knnen. 3. Die Schlacht im Teutoburger Walde. 9. n. Chr. Armins erster Gang war zu Varus, dem er von Kaiser Augustus wichtige Botschaft berbrachte. Sein ganzes Wesen erweckte Vertrauen, und leicht lie sich Varus von ihm tuschen. Bald war Armin das Haupt

7. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 121

1903 - Wiesbaden : Behrend
121 Die Neapolitaner whlten den zweiten Sohn Friedrichs, Manfred, zu ihrem Könige. Der Papst aber bertrug einem franzsischen Prinzen, Karl von Anjou, die Krone von Neapel. Dieser besiegte Manfred und nahm Neapel vom Papste zu Lehen. 6. Konradin, der letzte Hohenstaufe. Konrad Iv. hatte bei seinem Tode einen zweijhrigen Sohn hinterlassen, den die Italiener Conradino, d. h. den kleinen Konrad nannten. Der Knabe wurde in Deutschland von seiner Mutter und seinem Stiefvater, einem Grafen von Tirol, sehr sorgfltig erzogen. Zum Jngling herangewachsen, machte Konradin alles, was vom Familienbesitz noch briggeblieben war, zu Gelde und rstete ein Heer, um sein vterliches Erbe, das Knigreich Neapel, zu erobern. In Italien fanb er viel Anhang, und der Papst mute sogar vor ihm aus Rom weichen. Als das Heer an einer Felsenburg vorbeizog, in welcher der Papst sich aufhielt, soll dieser gesagt haben: Des Knaben Macht wird vergehen wie Rauch; er zieht gen Apulien wie zur Schlachtbank." Und so kam es auch. Zwar hatte sein Heer in der Schlacht bei Taglia-cozzo 1268 zuerst einigen Erfolg, wurde aber schlielich vollstndig geschlagen. Konradin flchtete mit seinem Freunde Friedrich von Baden in eine Burg. Er dnkte sich in Sicherheit, als ihm ge-sagt wurde, sie gehre einem Grafen Frangipani; denn die Familie desselben verdankte ihren groen Besitz den Hohenstaufen. Aber Frangipani wollte sein Vermgen wegen des letzten Sprosses eines untergehenden Geschlechtes nicht aufs Spiel setzen und lieferte ihn an Karl von Anjou aus. Dieser Tyrann lie den Gegner dann als einen Thronruber mit seinem Frennde Friedrich von Baden zu Neapel ffentlich hinrichten. Gefat empfing der Jngling den Todes-streich. Seine letzten Worte waren: ,.O Mutter, Mutter, welche Leiden bereite ich Dir!" So klglich endete das herrliche und ruhmreiche Geschlecht der Hohenstaufen. Welchen Segen htte es stiften knnen, wenn es sich mit Eifer und Sorgfalt einzig der Regierung des deutschen Vater-landes gewidmet htte! Xii. Pie Mttezeit des Hlittertums. 1 Erziehung des Ritters. Zur Zeit Friedrich Barbarossas hatte das Rittertum seine hchste Blte erreicht. Zu seiner Er-ziehung und Ausbildung mute der Ritter, der stets von adliger Abkunft war, eine lange Schule durchmachen. Bis zum 7. Lebensjahre wuchs er im Elternhause unter der Pflege der Frauen heran. Dann kam er als Edelknabe an den Hos eines vornehmen Ritters, um hfische Sitte zu den; hier stand er besonders im Dienste der Edelfrau als Page. Er hatte bei Tische aufzuwarten, Auftrge als Bote aus-zurichten und war Begleiter auf Spaziergngen und Reisen. Gleich-
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